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  G A L E R I E    K A R I N    S A C H S
 
 
 
PER OSCAR JENSEN
"UNSAID – UNRESOLVED"


  22. Januar  – 2. April 2016


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PER OSCAR JENSEN
über seine Arbeit

Meine Laufbahn als Künstler begann Ende der 60er Jahre. In dieser Periode wurde ich von einer Kunstrichtung erfasst, die ihren Ausgangspunkt in der Pop Art hatte, mit starken Impulsen für den Neorealismus und den Superrealismus der 70er Jahre, und die für mein Verhältnis zur Malerei große Bedeutung bekam. Hier wurde die Fotografie als unterstützende Funktion für einen Realismus verwendet, der nicht das geringste Detail ausließ, meist mit Details von alltäglichen Gebrauchsgegenständen und aus dem Leben um uns herum, eine Spiegelung in einem Schaufenster, eine Kreuzung, ein geparktes Auto auf einer ruhigen Straße. Später wurde dieser Realismus für mich langsam demontiert, und die erkennbaren Elemente in meinen Gemälden gingen in Auflösung. Zurück blieb nur das Licht, die Reflexionen und die Struktur. In den letzten Jahren sind die realistischen Figuren langsam wieder zurückgekehrt, jedoch in einer neuen und einfacheren Form mit einem klareren Farbausdruck.

 Meine letzten Gemälde und Aquarelle sind immer noch aus erkennbaren, fragmentierten Alltagsgegenständen aufgebaut, wie beispielsweise Stühle, Autowracks, Sofas, Fenster, Türöffnungen, leere Räume, verlassene Häuser, schattenhafte Personen, die ihre Umwelt betrachten, Personen, die sich durch den Raum bewegen, Personen, die sich aus der Bildfläche hinaus bewegen, Lichtreflexe mit einer physischen Präsenz, frei schwebende Gegenstände in halbabstrakten Räumen, Textbruchstücke als losgerissene Assoziationen im kompositorischen Aufbau.
 
Die weiße Farbe stellt in meinen Gemälden ein absolut entscheidendes Element dar. Sie trägt zur Definierung der übrigen Farben des Gemäldes bei. Meine Gemälde haben zwei gegenläufige Tendenzen. Die eine Tendenz der Gemälde weist straffe und präzise Formen und Striche mit klaren Botschaften auf, die andere Tendenz zeigt eine innewohnende Unruhe und einen Konflikt, einen Bruch mit dem Straffen und Kontrollierten.  
 
Obwohl ich figurativ und räumlich arbeite, habe ich ein freies Verhältnis zum Realismus im Bildaufbau. Die Zeichnung im Gemälde ist oft sehr realistisch, bei den übrigen Bildelementen ist dies jedoch nicht notwendigerweise der Fall. Auf diese Weise breche ich den Realismus auf und füge Elemente des Unvorhersehbaren ein.
 
Manchmal entspringen Objekte in meinen Bildern einer persönlichen Erinnerung. Die hervorgerufene Erinnerung wird oft durch einen konkreten Gegenstand symbolisiert, der bei einer erneuten Betrachtung plötzlich wieder zum Leben erweckt wird, auf die gleiche Weise, wie Musik uns dazu bringen kann, ein bestimmtes Ereignis, eine bestimmte Person oder ein bestimmtes Gefühl
zu spüren, ja fast zu schmecken.

 


PER OSCAR JENSEN
"UNSAID – UNRESOLVED"

21 January  – 2 April 2016

PER OSCAR JENSEN
about my work

My career as an artist began in earnest in the late 60s. During this time, I became engrossed in an art direction that was based on Pop Art with strong impulses to the 70s new realism and super realism, which had a significant influence on my relationship to painting. The photograph was used here as a supporting function for a realism that does not leave out a single detail, often with details from everyday utensils and life around us, a reflection in a shop window, a crossroads, a parked car on a quiet road. Later this realism was slowly broken down for me, and the recognisable elements in my paintings disintegrated. There was only light, reflections and structure left. In recent years, the realistic figures have slowly returned, but in a new and simpler form with a brighter colour scheme.

My recent paintings and watercolours are still composed of recognisable, fragmented, everyday objects, such as chairs, car wrecks, sofas, windows, doorways, empty spaces, abandoned homes, shadowy people who contemplate the outside world, people moving through rooms, people moving out of the picture surface, light reflections with a physical presence, free-floating objects in semi-abstract room, text fragments like disconnected associations in the compositional structure. The white colour is a fundamentally important element in my paintings. The white colour helps to define the other colours in the painting. My paintings have two opposite tendencies. One tendency in the painting shows tight and precise shapes and lines with clear messages, the other tendency shows an inherent instability and conflict, a break from the tight and controlled.

Even though I work with the figurative and spatial, I freely relate to the realism of the picture composition. The drawing in the painting is often very realistic, whereas the other elements of the picture are not necessarily so. In this way I break the realism and add elements of unpredictability.

In individual cases objects in my pictures originate from a personal recollection. The recalled recollection is often symbolised by a specific object, which like a reunion, suddenly becomes alive again, in the same way that music can make us feel, almost taste, a particular event, person or feeling.