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MARIJN AKKERMANS "There will be love and laughter and peace ever after" 14. September - 31. Oktober 2002 Mit der
polarisierenden Zuordnung von Gut und Böse komplexe
menschliche Beziehungsgeflechte zu klären und so
Orientierungsmaßstäbe
zu gewinnen, kennzeichnet kollektive Erzählformen von Mythologie
und
Märchen bis zu Fernsehserien und Comicstories. Auf diesen Topos
zielen
die dramatisch-surrealen Situationen in den großformatigen
Zeichnungen
Marijn Akkermans. Scheinen die Rollen auf den ersten Blick eindeutig
definiert, so lässt die kaum entwirrbare körperliche
Verschränkung der
Figuren ihre mehrdeutige Anlage bereits ahnen. Während die
kleineren, kindlichen und geschlechtlich nicht festlegbaren Figuren den
Part des Arglos-Unschuldigen spielen, treten die dominanten
Soldaten, Ärzte, Piloten oder Arbeiter als die Maskulin-Starken,
Agressiven
auf.
Das szenisch umgesetzte Abhängigkeitsverhältnis beider
erweist sich
jedoch als komplizierter. Posen und Gesten der kleinen Figuren wirken
durchaus kalkuliert und manipulativ. Die großen zeigen in ihrer
Rollenfixierung passive Züge. Die explosive, sexuell aufgeladenen
Spannung der Arbeiten wird unterwandert von einer träumerischen
Leichtigkeit, deren Widersprüche unauflösbar und
mehrschichtig bleiben.
Nicht zuletzt die technischen Brüche - etwa im unvermittelten
Kontrast, von
zarten transparenten Schraffuren und grob konturierten, deckenden
schwarzen
Acrylflächen spiegeln den ambivalenten, die Grenzen des
Bedrohlichen wie des
Fiktionalen streifenden Charakter der Arbeiten.
(Text: Gudrun Bott) |